Deutschland ist flächendeckend gut bestückt mit Denk- und Mahnmalen, mit Statuen, Monumenten und Gedenkstätten, die an Männer erinnern. Vorwiegend an Männer, die Menschen getötet haben.

Für Frauen, die von Männern getötet wurden, gibt es nahezu keine Erinnerungsplätze. Dabei erwarten wir laut Polizeilicher Kriminalstatistik auch für das Berichtsjahr 2024 weit mehr als 300 Femizide in Deutschland. 

Jedes Jahr sind es viel zu viele Mädchen und Frauen, an die zu erinnern wäre. Die tausendfachen Femizide werden in Deutschland schlichtweg ignoriert: Jahr für Jahr, Regierung auf Regierung, Legislatur um Legislatur.

Eine, wie auch immer gestaltete, politische Anteilnahme steht seit Jahrzehnten aus.
Die „vorbehaltlose und wirksame Umsetzung der Istanbul-Konvention“ wurde weder von der letzten Regierung umgesetzt, noch ist sie im aktuellen Haushaltsplan erwähnt bzw. budgetiert.
Ausnahmslos alle Maßnahmen, die von der Regierung zum Gewaltschutz für Mädchen und Frauen benannt werden, greifen erst nach einer durchlittenen Gewalterfahrung.

Gewalt gegen Mädchen und Frauen kostet unsere Demokratie 53 Milliarden € pro Jahr, das sind unvorstellbare 148 Millionen € pro Tag – mindestens. Denn eigentlich ist die Teuerungsrate auf die Summe anzurechnen, die das European Institute for Gender Equality, EIGE, mit seiner europäischen Studie in 2022 ermittelt hat.

Häusliche Gewalt ist schon lange nicht mehr häuslich, stattdessen werden zunehmend mehr Frauen öffentlich hingerichtet. Damit sind Femizide in Deutschland ein verstetigtes, innenpolitisches Sicherheitsrisiko.

Hier ein Auszug deutscher Femizide allein in den letzten Monaten:
04.08.25, , 21 J., Paderborn (NW);
05.08.25, , 36 J., Lauben (BY);
09.08.25, , 47 J., Weißenfels (ST);
10.08.25, , 34 J.,Waldachtal (BW);
10.08.25, , 84 J., Kehl (BW);
11.08.25, , 16 J., Friedland (NI);
11.08.25, , 59 J., Herleshausen (HE);
17.08.25, , 59 J., Bottrop (NW);
17.08.25, , 30 J., Kirchheim u. Teck (BW);
18.08.25, , 42 J., Leipzig (SN);
19.08.25, , 36 J., Lippstadt (NW);
28.08.25, , 40 J., Filderstadt (BW);
30.08.25, , 73 J., Worms (RP);
31.08.25, , 34 J., Heppenheim (HE);
31.08.25, , 64 J., Tessenow (MV);
02.09.25, , 29 J., Höchst (HE);
03.09.25, , 52 J., Berlin (BE); 
03.09.25, , 35 J., Monheim (NW);
04.09.25, , 58 J., Nürnberg (BY);
07.09.25, , 59 J., Magdeburg (ST);
12.09.25, , ? J., Berlin (BE);
12.09.25, , 8 J., Filizid am eigenen Sohn gegen die Mutter, Bisingen (BW);
13.09.25, , 38 J., Darmstadt (HE);
21.09.25, , 45 J., Eberbach (BW);
24.09.25, , 30 J., Gyhum (NI);
24.09.25, , 38 J., Chemnitz (SN);
28.09.25, , 59 J., Recklinghausen (NW);
29.09.25, , 35 J., Oldenburg (NI);
29.09.25, , 11 J., Filizid am eigenen Sohn, Oldenburg (NI);
29.09.25, , 8 J., Filizid gegen die minderjährige Stieftochter, Oldenburg (NI);
10.10.25, , 24 J., Dorsten (NW);
11.10.25, , 8 J., Filizid gegen die eigene Tochter, Bollschweil (BW);
15.10.25, , 66 J., Bad-Kreuznach (RP);
17.10.25, , 56 J., Viersen (NW);
18.10.25, , Angaben zum Alter unter Verschluss, Nagold (BW);
19.10.25, , 30 J., Bremen (HB);
24.10.25, , 60 J., Altenriet (BW)
25.10.25, , 73 J., Schalksmühle (NW);
27.10.25, , 65 J., Besdorf (SH);
07.11.25, , 37 J., Ludwigshafen (RP);

In der Theorie sind Mädchen und Frauen in Deutschland vor Gewalt geschützt, auf nationaler Ebene per Grundgesetz (Artikel 2), auf europäischer Ebene über die Istanbul-Konvention und auf internationalem Niveau durch das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW).
Im realen Leben jedoch sind sie ununterbrochen von männlicher Gewalt und viel zu häufig von tödlichen Gewaltexzessen bedroht.

Der Schutzanspruch über das  Gewalthilfegesetz kann erst in 2032 geltend gemacht werden. Auf Basis der vorliegenden, offiziellen PKS-Daten hochgerechnet, bedeutet das die staatliche Billigung von mindestens 2.500 weiteren, vollendeten Tötungsdelikten gegen Frauen in Deutschland.
In Worten: Zweieinhalbtausend.
Ser wohlwollend gerechnet.

Diese eklatanten Menschenrechtsverletzungen zu Lasten von Mädchen und Frauen fußen auf der Verweigerungshaltung unserer Bundesregierung.
Sie sind nicht länger hinnehmbar.
Sie sind unseres Rechtsstaates absolut unwürdig!

Bundesfrauenministerin Karin Prien (CDU), Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CDU), Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU), Bundesjustizministerin Dr. Stefanie Hubig (SPD), @Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU): 
SIE ALLE SIND IN DER VERANTWORTUNG ENDLICH ZU HANDELN.
IHR EID AUF DAS GRUNDGESETZ IST EINE VERPFLICHTUNG!

Jede und jeder von Ihnen hat bzw. hatte an jedem einzelnen, der gezielt gegen Frauen gerichteten, männlichen Gewaltextesse einen persönlichen und sehr gewichtigen Anteil. Denn nach wie vor fehlt es an Allem: An Bewusstsein, an Definitionen, an unabhängiger Forschung, an qualifiziertem Personal, an effizienten Verfahren, an Trainings und lebensbegleitenden Schulungen in den betroffenen Bereichen Legislative, Judikative, Exekutive, Wirtschafts-, Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen.

Gegen die Tod-bringende Ignoranz unserer Regierung gehen wir am Sonntag, den 16. November 2025 in Berlin wieder auf die Straße:

WIR MACHEN DEN VOLKSTRAUERTAG ERNEUT ZUM FRAUENTRAUERTAG!

Sei gerne dabei, wenn wir um 11:00 Uhr am Brandenburger Tor, ab Pariser Platz starten.
Wir freuen uns sehr auf Dich und Deinen Support.
Im Zuge der Genehmigung für die Demonstration haben wir folgende Vorgabe bekommen, die zwingend einzuhalten ist: Wir dürfen weder skandieren oder rufen, noch schreien, denn der Tag ist ein stiller Gedenktag. Stattdessen werden wir mit unseren Accessoires und Transparenten, deren Botschaft unmissverständlich ist, unübersehbar sein.

NICHT DIREKT BETROFFEN, ABER ALLY?
Biologische Männer, die unseren Kampf gegen Gewalt gegen Frauen unterstützen möchten, sind ebenfalls willkommen. Wir freuen uns, wenn sie unseren Zug ab 11:00 Uhr begleiten: Bitte unbedingt hinter dem weiblichen Hauptfeld.

Wir werden Betroffene und Überlebende im Zug dabeihaben.
Um ihnen allen einen sicheren Raum zu geben und jedwede weitere Viktimisierung nach bestem Wissen von Beginn an auszuschließen, werden wir die Polizei um sofortiges Eingreifen bitten, sofern versucht wird, unseren Marsch für andere Themen umzunutzen. 
DAS GILT IM BESONDEREN FÜR PARTEIEN- UND SONSTIGE STÖRENDE WERBUNG: INSTRUMENTALISIERT UNS NICHT ZU EUREM MARKETINGTOOL!

Wir distanzieren uns von jedweder Kontextualisierung mit rechten Thesen. Ebenso von dem whataboutism, mit dem regelmäßig versucht wird, die männlichen Gewaltexzesse im Ausland zu verorten.